Einmal Einser, immer Einser
Die Antwort ist so simpel wie verblüffend: die Südafrikaner hörten einfach niemals auf, ihn zu kaufen! So überlebte der Golf 1 dort seine Nachfolger der Generationen 2, 3, 4 und 5. Und das kam so: 1984 stand die Markteinführung des Golf 2 bevor, in Südafrika "Jumbo Golf" genannt. Der neue war deutlich moderner, größer und komfortabler als sein Vorgänger – aber eben auch teurer. Womöglich zu teuer für das gerade in Afrika extrem wichtige Einsteigersegment.
Deshalb entschloss sich Volkswagen of South Africa, mit den schon vorhandenen Fertigungseinrichtungen einfach den Golf 1 parallel zu seinem Nachfolger weiterzubauen. Allerdings unter neuem Namen und mit neuer Zielsetzung: der nun Citi Golf genannte Wagen sollte vor allem junge Käufer ansprechen und sie an die Marke Volkswagen binden. Frische, leuchtende Farben (rot, gelb und blau) in Verbindung mit weißen Kontrasten an Felgen, Zierleisten, Heckklappe und Stoßfängern verliehen dem "alten" Golf neuen Pep. Mithilfe einer in Südafrika bis heute legendären Werbekampagne gelang es, den Citi Golf als clevere Alternative zu positionieren: ein schickes, günstiges, „cooles“ Auto, das gleichzeitig ein verlässlicher Partner ist.
Fast zu schön um wahr zu sein
Es klingt fast märchenhaft, doch die Idee funktionierte bestens. Der Citi eilte von einem Verkaufsrekord zum nächsten und das "neue Leben" des Golf 1 dauerte noch bis weit ins 21. Jahrhundert. Erst am 21. August 2009 lief das letzte Exemplar vom Band – unglaubliche 26 Jahre nach dem Produktionsende in Deutschland! Heute, zehn Jahre später, laufen und laufen in Südafrika immer noch Tausende Citi Golf, wie unser Foto beweist. Dort genießt der Golf 1 ebenso Kultstatus wie in Deutschland und vielen anderen Ländern der Welt.